31.01.2018

Peter Solars Ziel ist klar: Er möchte Elektroniker für Betriebstechnik werden. Doch nach dem Abitur sahen seine Pläne noch ganz anders aus. Er begann ein Physik-Studium an der Universität Hamburg – stieg aber nach einem Jahr aus.

Die Zweifel am Studium kamen bei Peter sehr früh. „Die Geldsorgen zehrten an mir“, erzählt er. Zudem hatte er eigentlich gar keine Zeit für diesen Papierkram – denn das Studium erforderte seine volle Aufmerksamkeit. „Gerade das Pflichtfach Mathematik war wirklich sehr, sehr schwierig und hat leider überhaupt keinen Spaß gemacht.“ Lange Tage mit unnötigen Wartezeiten zwischen Vorlesungen, Seminaren und Lerngruppen stressten ihn zusätzlich.

Obwohl ihm die Vorlesungen und auch die Kurse in Physik und Informatik gefielen, überwiegten bei Peter die negativen Gefühle schon nach dem ersten Semester. Er begann bereits nach einem Dreivierteljahr nach Ausbildungsstellen für technische Berufe zu suchen. Im Internet stieß er auf den Auftritt von Hanseatic Power Solutions, ein Unternehmen, das Steuerungsanlagen in den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung herstellt und betreibt. „Ich hatte sofort einen guten Eindruck“, erzählt Peter. Obwohl er schon spät dran war mit seiner Bewerbung, bekam er einen einwöchigen Praktikumsplatz angeboten. „Diese Zeitspanne war perfekt, um reinzuschnuppern und mich davon zu überzeugen, dass diese Ausbildung das Richtige für mich ist. Ich würde jedem Studienzweifler empfehlen, nach solchen Kurz-Praktika zu fragen!“ Peter bekam schließlich den Ausbildungsplatz und beendete vorzeitig das Studium.

Zwei Wochen Arbeit, eine Woche Berufsschule – in diesem Wechsel lernt Peter nun alles, was man als Elektroniker für Betriebstechnik wissen muss. „Ich bin sehr zufrieden. In der Schule wiederholt sich einiges aus dem Studium, aber ich lerne auch neue Dinge. Die Arbeit ist etwas ganz Neues für mich. Das ist richtiges Handwerk. Ich werde von einem Gesellen angeleitet und lerne so nach und nach, wie Steuer- und Schaltanlagen für Energieerzeuger funktionieren.“

Die Hanseatic Power Solutions GmbH plant, baut, prüft und vertreibt diese Anlagen. In Hamburg sorgt HPS unter anderem für die Notstromversorgung im UKE, in den Tanzenden Türmen auf der Reeperbahn und im Mediencenter des HSV. Das Unternehmen ist auch international tätig. Das Kerngeschäft beschreibt Michael Grenz, Kaufmännischer Leiter bei HPS, folgendermaßen: „Vereinfacht gesagt ist es so: Die erzeugte Energie ist zunächst einmal nur vorhanden, weiß aber nicht, was sie machen soll. Die Anlagen von Hanseatic Power Solutions sagen der Energie, dass zum Beispiel der OP-Saal im Krankenhaus ohne Unterbrechung mit Strom versorgt werden muss, während das Treppenhaus noch einige Minuten ohne Licht auskommt.“ Wie das funktioniert, lernt Peter Solar in seiner Ausbildung.

„Wer weiß, vielleicht studiere ich nach der Ausbildung doch nochmal“, sagt Peter. „Für mich war das Jahr an der Uni keineswegs verschwendete Zeit. Ich habe viel gelernt, wichtige Erfahrungen gesammelt und gut ‚vorgearbeitet’. Das hilft mir auch jetzt noch. Und falls ich noch einmal studieren sollte, weiß ich schon, wie es läuft!“

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