28.11.2019

Merle Wolpert hatte klare Vorstellungen davon, wie es nach der Schule weitergehen sollte: Sie verwirklichte ihren Kindertraum und studierte Meteorologie. Schon bald zogen jedoch dunkle Wolken auf. Statt sich im Nebel zu verlieren, sorgte Merle tatkräftig für den Abzug des Tiefdruckgebiets: Sie stellte ihre Studienentscheidung selbstkritisch auf den Prüfstand – und entschied sich für eine Ausbildung zur Biologisch-technischen Assistentin (BTA). Seitdem strahlt ihr Himmel wieder blau.

Über den Schatten springen

Ihren Studienversuch bereut Merle Wolpert nicht: „Meteorologie hat mich schon als Kind interessiert, darum habe ich gleich nach der Schule mit der Uni losgelegt“, erzählt sie. „Es hat mir auch tatsächlich irre Spaß gemacht.“ Ihr wurde dennoch schnell klar: Der berufliche Alltag später passt nicht zu ihr. „Meteorologie bedeutet, viele Daten auszuwerten. Ich kann mir für mich aber nicht vorstellen, den ganzen Tag am Computer zu sitzen und Wettermodelle zu berechnen.“ Nach drei Semestern beschließt sie, aus dem Studium auszusteigen. Leicht fiel ihr diese Entscheidung nicht: „Was ich anfange, möchte ich auch zu Ende bringen. Und wenn man ein Studium beginnt, geht man ja nicht davon aus, dass man es abbricht. Sondern denkt: Das ziehe ich durch!“ Dass sie sich dennoch gegen das Durchziehen entscheiden konnte, sieht Merle Wolpert daher auch als persönliche Lernerfahrung. „Vorher hab ich auch immer gedacht: Warum brechen Leute ihr Studium ab? Haben die sich nicht vorher gut überlegt, was sie wollen? Inzwischen weiß ich aus eigener Erfahrung: Man kann vorher nicht alles wissen!“.

 

With a little Help

Merles Familie und Freunde unterstützen sie auf der Suche nach einer Alternative zum Studium: „Alle in meinem Umfeld haben die Entscheidung toll aufgenommen und mir geholfen, dann das Richtige zu finden.“ Dass es in Richtung Biologie und Chemie gehen soll, wird Merle schnell klar. Wie der nächste Ausbildungsschritt aussehen soll, bleibt jedoch erst einmal unklar. Nochmal Uni? Ausbildung? Und wenn ja, welche? Der entscheidende Tipp kommt von Merles Mutter. „Über den Kontakt zu einer Freundin wusste sie von dem Berufsbild. Sie hat mir dann geholfen, Infos zur Ausbildung zu finden. Als die Idee BTA-Ausbildung geboren war, ging es dann auch recht schnell ans Bewerben“, berichtet Merle.

 

Du zweifelst an deinem Studium? Merles Tipp für dich:

„Ich würde hinterfragen: Woher kommen die Zweifel? Komme ich inhaltlich mit, aber es interessiert mich nicht? Komme ich nicht mit, könnte es aber mit Nachhilfe schaffen? Dann muss man ja auch nicht gleich abbrechen. Oder ist es wirklich so, dass ich den Stoff einfach nicht bewältigen kann? Da muss man genau hingucken. Auf jeden Fall die Zweifel ernst nehmen! Bloß nicht beiseiteschieben und hoffen, das wird schon.“

 

Die Chemie stimmt

Ihre Ausbildung zur BTA absolviert Merle Wolpert jetzt an der School of Life Science Hamburg. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung: die Atmosphäre, die sie beim Probetag aufsaugen konnte. „Ich hatte schon die Zusage einer anderen Schule. Hier an der SLS waren aber alle so nett, es hat einfach alles gepasst. Da fiel mir die Entscheidung dann leicht, meine Ausbildung hier zu beginnen.“ Besonders gefällt Merle die Mischung aus Theorie und Praxis. „Im Labor haben wir alle viel Spaß“, lacht sie. Aber auch die Theorie ist inzwischen mehr Lust als Frust. Das liegt auch am Aufbau der Ausbildung: Je drei Wochen lang widmen sich alle Schüler/innen einem Themenblock, der mit einer Klausur abgeschlossen wird. „Das ist ziemlich gut aufgebaut“, findet Merle. „Wir haben wirklich Zeit, tief in die Inhalte einzusteigen.“

 

Ist BTA was für dich? Merles Tipp:

„Wer die Ausbildung machen möchte, sollte natürlich naturwissenschaftlich interessiert sein. Englischkenntnisse schaden ebenfalls nicht. Außerdem braucht man den Willen, über die Petrischale hinauszublicken. Zu den Ausbildungsfächern gehört auch Ethik. Das ist angesichts der medizinischen Entwicklungen für die Zukunft auch echt wichtig.“

 

Am deutlichsten erlebt Merle Wolpert den Unterschied zu ihrer Uni-Zeit in der Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden. „Wir können mehr Fragen stellen und Aufgaben viel unmittelbarer mit den Lehrenden besprechen. Auch im Labor steht immer eine Lehrkraft für unsere Fragen bereit. Man fühlt sich einfach viel weniger alleingelassen“, lautet ihr Fazit. Und später? Forschung? Industrie? Krankenhaus? Mit der Entscheidung, in welche Richtung es im Berufsleben gehen soll, lässt Merle sich noch Zeit: „Ich glaube, bei der Entscheidung helfen die Praktika. Da merke ich sicher am besten, was mir Spaß bringt und was ich wirklich machen möchte.“

 

Alles zur Ausbildung an der School of Life Science Hamburg findest du hier:

https://www.schooloflifescience.de/