14.11.2019

Thore Jacobsen begeistert sich für Technik – und für das Unterrichten. Ein Lehramtsstudium mit der Fächerkombi Physik, Mathematik und Informatik schien das Richtige zu sein. Eine Zukunft als Lehrer konnte Thore sich im Laufe des Lehramtsstudiums jedoch immer weniger vorstellen. Mit seiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beim IT-Trainingsdienstleister Fast Lane fühlt Thore sich nun am richtigen Platz. „Ich bin erfolgreich ausgestiegen“, sagt er über sich selbst.

Auf Umwegen ins Lehramtsstudium

Bevor Thore sich für das Lehramtsstudium entscheidet, hat er bereits einiges an Erfahrung gesammelt. Sein erster Abschluss als Sporttrainer und -journalist, den er in Norwegen im Rahmen einer Ausbildung erwirbt, ist in Deutschland nicht anerkannt – Thore muss sich zum ersten Mal neu orientieren. Sein Interesse für IT führt ihn an die FH Wedel; die Studienordnung führt nach der letzten Matheklausur zur Exmatrikulation. Thore kann dennoch – „als Ungelernter“, wie er sich damals beschreibt – als IT-Mitarbeiter in einer Firma anfangen. Seine Vorgesetzten schätzen seine Arbeit und bieten ihm einen Ausbildungsplatz an. Bevor es dazu kommt, wird das Unternehmen jedoch wegrationalisiert. Thore nutzt die Situation für den Einstieg ins Lehramtsstudium. „Auf der einen Seite, war es mir wichtig das zu tun, worauf ich Lust habe. Unterrichten macht mir Spaß und technische Fächer liegen mir einfach. Andererseits war es auch schon so, dass meine Mutter mich sehr in dieser Entscheidung bestärkt hat. Beides zusammen führte dann dazu, dass ich mir gesagt habe: OK, dann möchte ich Lehrer werden“, beschreibt Thore die Gründe für diese Entscheidung.

 

IT und Erwachsenenbildung

Im Studienalltag kommen Thore Zweifel an seinem Berufsziel. Er erkennt: „Das Schulsystem ist mir zu dogmatisch. Ich wünsche mir mehr Freiheit für meinen Unterricht, je nach Schulart muss ich mich aber nach starren Vorgaben richten.“ Die Entscheidung, aus dem Studium wieder auszusteigen, trifft er zügig. Leicht fällt sie ihm dennoch nicht. Das liegt vor allem an den Erwartungen der Familie. „Meine Mutter wäre sehr gern Lehrerin geworden, durfte aber nie studieren. Darum war es für mich sehr schwer, diesen Schritt verständlich zu machen.“ Geholfen hat ihm die eigene Klarheit: „Ich ziehe lieber einen Schlussstrich. Und zwar jetzt.“ Nach dem Studienausstieg ist es Thore wichtig, eine Ausbildung zu absolvieren: „Ich wollte in die Praxis und arbeiten.“ Er knüpft an seine Erfahrung im IT-Bereich an und bewirbt sich – auch bei Fast Lane in Hamburg-Bahrenfeld. Ein Probepraktikum verschafft ihm die Gewissheit, bei dem Unternehmen an der richtigen Stelle zu sein – und alle seine Talente zu nutzen. „Fast Lane ist ein IT-Schulungsunternehmen. Ich kann während der Ausbildung bereits diverse Zertifikate erwerben“, erläutert Thore. Dies würde ihm auch die Möglichkeit geben, ggf. in Zukunft als Trainer zu arbeiten. „Für mich ist das die offene Tür zurück in die Bildung – dann aber mit Erwachsenen und nicht ausgerichtet an den Erwartungen von Eltern oder den Anforderungen einer bestimmten Schulform.“

 

Ausbildung mit Eigenverantwortung

Bis dahin übernimmt Thore als Auszubildender die technische Vorbereitung für das deutschlandweite Kursaufkommen der Fast Lane. Hierbei unterstützt er Trainer/innen und Teilnehmer/innen, verkabelt Netzwerke neu, strukturiert Serverräume um und managt mit anderen Auszubildenden Inhouse-Projekte für Fast Lane, von der Planung bis zur Umsetzung. Neben den Zertifizierungskursen, die er im Rahmen seiner Ausbildung kostenfrei absolvieren kann, besucht er die Unterrichtsblöcke der Berufsschule. „Die Ausbildung lässt uns viel Spielraum für selbstverantwortliches Arbeiten“, so Thore. Das genießt er. Sein Tipp für Menschen, die starke Zweifel an ihrem Studium haben: „Verschaff dir Gewissheit, was du willst, und geh deinen Weg – je früher, desto besser. In jüngeren Jahren hat man einfach noch mehr Möglichkeiten, sich auszuprobieren. Und es ist wirklich keine Schande, das Studium abzubrechen!“