21.10.2018

Manchmal liegt es nicht an einem falsch gewählten Studienfach, wenn Studierende die Uni vor dem Abschluss verlassen müssen. So erging es auch Desiree Dahms und Ronny Hauptmann. Für beide war jedoch klar: Der Chemie wollten sie treu bleiben. Ihre Ausbildung bei der Allnex Germany GmbH zur Chemikantin bzw. zum Chemikanten ermöglicht ihnen genau das.

Warum hab ihr euch für Chemie als Studienfach entschieden?

Desiree Dahms: Mir war schon in der Schulzeit klar, dass ich was mit Naturwissenschaften machen wollte. Diese Fächer lagen mir einfach am meisten. Ich habe mich dann für Chemie als Studienfach entschieden. Aus Überzeugung.

Ronny Hauptmann: Das ging mir ganz ähnlich. Von Chemie war ich immer schon begeistert. Aus diesem Grund habe ich das Chemiestudium begonnen.

 

Wie kam es zu eurem Wechseln vom Chemiestudium in die Ausbildung zur Chemikantin/zum Chemikanten?

Ronny Hauptmann: Das Studium hätte ich gern zu Ende gemacht. Ab einem gewissen Punkt bin ich jedoch einfach nicht mehr mitgekommen. Statt mich weiter sinnlos zu quälen habe ich lieber entschieden: So, jetzt hör ich auf und mache eine Ausbildung. Auch dabei war mir klar: Es muss was mit Chemie sein! Weil es bei meinem Studienausstieg zu spät war, direkt eine Ausbildung anzufangen, habe ich erst mal ein Jahr gearbeitet und mir in Ruhe den Ausbildungsplatz gesucht.

Desiree Dahms: Bei mir war es finanziell ein bisschen eng. Da lag der Gedanke nahe: Ich mache erst mal eine Ausbildung, verdiene Geld und studiere danach weiter. Meine Ausbildung sollte auch unbedingt mit Chemie zu tun haben. Ich habe viel geguckt und mich über verschiedene Berufe informiert, zum Beispiel auch über die Ausbildung zur Chemielaborantin. Das liegt ja recht nahe, dazu findet man ja schnell Informationen. Ich wollte aber lieber was anderes machen und habe weitergesucht. Damals wohnte ich ganz hier in der Nähe von Allnex und das Unternehmen suchte Chemikanten/Chemikantinnen. Ich dachte mir: OK, Chemikantin, warum nicht – so viele gibt es ja nicht, ich probiere das mal!

 

Wie habt ihr eure persönliches shiften vom Studium in die Ausbildung erlebt?

Desiree Dahms: Als ich das Studium aufgegeben habe, war das für mich schon eine sehr schwere Entscheidung. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, fühlte mich schlecht dabei und habe lange damit gehadert. Aber heute bin ich absolut glücklich darüber, dass ich die Ausbildung gemacht habe, gerade auch hier bei Allnex. Ich habe unglaublich viel gelernt und mich auch persönlich sehr weiterentwickeln können.

 

Was macht ihr als Chemikant/Chemikantin eigentlich?

Ronny Hauptmann: Ich arbeite als Anlagenfahrer und Schichtführer. Das bedeutet: Ich überwache die Anlagen, mit denen wir unsere Kunstharze als Trägermaterial für Lacke herstellen, sorge dafür, dass die Mischung der Rohstoffe stimmt, achte darauf, dass die Maschinen ordnungsgemäß arbeiten, und stelle sicher, dass das fertige Produkt korrekt abgefüllt wird. Natürlich passe ich auch auf, dass in diesem gesamten Prozess niemand zu Schaden kommt. Mir gefällt besonders die Vielseitigkeit an meinen Aufgaben. Man macht nicht jeden Tag das Gleiche, sondern steht immer wieder vor neuen Aufgaben. Die Aufgaben selbst wiederholen sich zwar schon, aber eben nicht jeden Tag.

Desiree Dahms: Meine Aufgaben liegen im Bereich Qualitätsmanagement. Alle unsere Produkte stellen wir nach bestimmten Spezifikationen. Diese legen zum Beispiel Mischverhältnisse von einzelnen Rohstoffen fest oder regeln, welche Fließeigenschaften die Rohstoffe haben müssen, damit die Produktion funktioniert. Dazu kommen diverse Zertifizierungen, die wir nachhalten müssen. Ich habe also viel mit Kennzahlen zu tun. Durch meine Ausbildung kenne ich ja auch die Produktionsprozesse, das ist schon ein Vorteil fürs Qualitätsmanagement.

 

Wem würdet ihr zur Ausbildung zum Chemikanten/zur Chemikantin raten?

Desiree Dahms: Also ich würde keinem davon abraten, diese Ausbildung zu machen. Wenn man echtes Interesse an Chemie hat und dennoch sagt: Nee, Studium ist nichts für mich – dann ist die Ausbildung hier eine echte Alternative. Die Inhalte sind anspruchsvoll, man hat die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und verdient darüber hinaus bereits in der Ausbildung gutes Geld.

Ronny Hauptmann: Mich reizt vor allem das Arbeiten in der Produktion. Ich konnte ja vor der Ausbildung schon in einem Unternehmen arbeiten und da war dann schnell klar: Labortechnik ist nichts für mich, es muss schon etwas Großes sein. Darum würde ich die Ausbildung jemandem raten, der nicht nur auf einen Bürojob aus ist, der viel Bewegung bei der Arbeit braucht und sich vor körperlicher Arbeit auch nicht scheut. Chemikanten und Chemikantinnen müssen auf jeden Fall auch sorgfältig und genau arbeiten. Jemand, der da so eine Lala-Einstellung hat, den kann man in der Produktion nicht gebrauchen.

 

Steckbrief Ausbildung zur Chemikantin/zum Chemikanten bei Allnex Germany GmbH in Hamburg

Dauer: 3,5 Jahre

Wie: Duale Ausbildung – in den einzelnen Abteilungen des Unternehmens und an der Berufsschule. Das Werk der Allnex Germany GmbH in Hamburg-Wandsbek kann alle erforderlichen Ausbildungsinhalte am Standort vermitteln. Abstecher in andere Unternehmensstandorte entfallen für die Azubis daher.

Abschluss: Prüfung durch die IHK Hamburg

Weiterbildung: Industriemeister/in Chemie, Studium an einer Fachhochschule (Voraussetzung: Industriemeister/in Chemie oder Allgemeine Hochschulreife)

Chancen: Allnex Germany GmbH bietet gute Möglichkeiten, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln – beispielsweise zu Schichtführenden, im Qualitätsmanagement oder im Labor.

Und noch: Wer mit Chemikalien hantiert, muss sich schützen – Schutzkleidung ist also Pflicht. Dazu kann es auch schon mal gehören, Schmuck und Armbanduhren etc. im Spind zu lassen. Und: Die Produktionsprozesse laufen rund um die Uhr. Interessierte müssen sich auf Schichtarbeit einstellen – zumindest in der Produktion.